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Unsortiert. ✅ Unzensiert. ✅ Unwiderstehlich. 🤷🏻

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Wenn Worte stolpern: Was das „Exact Instructions“-Video über gute Texte lehrt

Manchmal stolpert man im Netz über ein Video, das alles sagt, ohne ein einziges Fremdwort zu benutzen. Kein Fachvortrag, keine Harvard-Studie, kein PowerPoint-Gefasel – nur ein Vater, ein paar Kinder und ein Sandwich. Klingt banal? Ist es auch. Und genau deshalb ist es genial.

Im „Exact Instructions Challenge“-Video von Josh Darnit schreiben Kinder ihrem Vater eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein Erdnussbutter-Sandwich. Der Vater führt die Anweisungen genau so aus, wie sie da stehen – ohne nachzudenken, ohne zu interpretieren. Und plötzlich wird aus einem Snack ein Desaster.
Wo das Messer ansetzen? Welche Seite vom Brot ist „oben“? Und wie viel Erdnussbutter ist „genug“? Das Chaos ist perfekt.
Irgendwann platzt einem der Jungs der Kragen:

🤨 „I quit! You can’t even do it right!“

Und genau da liegt der Clou: Besser kann man die Kunst – und das Elend – des Schreibens nicht zeigen.

Klarheit schlägt Kreativität – zumindest zuerst

„Bitte rechtzeitig hochladen.“
„Die Freigabe anstoßen.“
„Das so machen wie immer.“

Wenn du solche Sätze liest, nickst du wahrscheinlich innerlich. Logisch, oder? Aber stell dir vor, jemand würde das so ausführen, wie er im Video – wortwörtlich.

Dann merkst du plötzlich:

👉🏻 „rechtzeitig“ ist kein Zeitpunkt,

👉🏻„anstoßen“ kein konkreter Klick,

👉🏻und „wie immer“ hängt komplett davon ab, wer gefragt wird. 🤷🏻‍♀️

Content is King

Das Geheimnis guter Texte liegt deshalb nicht darin, besonders kreativ oder besonders klug zu klingen. Es liegt darin, so klar zu sein, dass Missverständnisse keine Chance haben. Kreativität darf dann obendrauf, als Würze. Aber die Basis ist Klarheit.

Digital vs. Print – im Grunde spielt es keine Rolle

Hier ein kleiner Mythos: „Online-Texte sind ganz anders als Print.“
Nein. Das Ziel ist und bleibt gleich!

Ein Text muss verständlich, logisch, klar sein – egal ob er in einem Flyer steht, in einer Mail, auf LinkedIn oder im DMS. Der Unterschied kommt erst danach:

  • Online sorgen SEO und Lesefreundlichkeit für Reichweite.
  • Print sorgt Layout, Typografie und Haptik dafür, dass der Text wirkt.

Beides sind „Booster“. Aber sie retten keinen schlechten Text. SEO macht keinen Text besser. Es macht nur einen guten Text auffindbar.

Wie gute Texte wirklich funktionieren

Gute Texte folgen immer denselben Regeln – auch wenn die Verpackung anders aussieht:

  • Absicht: Was soll der Text eigentlich auslösen? Informieren? Verkaufen? Motivieren?
  • Klarheit: keine schwammigen Begriffe, keine Nebelkerzen.
  • Struktur: roter Faden, der sich durchzieht.
  • Ton: zur Zielgruppe passend (nicht jede:r liebt Fachchinesisch).
  • Nutzen: Der Leser muss wissen: „Was hab ich davon?“

Wenn du diese fünf Dinge beherrschst, kannst du überall schreiben – Blog, Website, Whitepaper, Flyer. Der Rest ist Feintuning.

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Männer lesen anders, Frauen auch – manchmal

Jetzt wird’s heikel, aber spannend: Männer und Frauen lesen Texte nicht gleich. Nicht jeder, klar – aber tendenziell zeigen Studien Unterschiede:

  • Frauen springen stärker auf Emotion, Kontext und Geschichten an. Sie lesen holistischer, achten auf Zwischentöne und Details.
  • Männer filtern schneller nach Nutzen, Fakten, Struktur. „Was bringt mir das?“ Ist oft die erste Frage.

Heißt das, man muss für Männer Bulletpoints und für Frauen Romanzen schreiben? Natürlich nicht. Es heißt nur: gute Texte kombinieren beides. Sie haben klare Struktur und erzählerische Wärme. Fakten für den Kopf, Geschichten für den Bauch.

Übrigens: Genau deshalb liebe ich das Video. Männer lachen über die „falsche Logik“, Frauen über das Missverständnis zwischen Absicht und Handlung – und beide haben recht.

Buchstabenwürfel

Typische Fehler, die Texte ruinieren

Und jetzt Hand aufs Herz: Kennst du diese Klassiker?

  • Du gehst davon aus, dass „eh klar ist, was gemeint ist“.
  • Du packst fünf Botschaften in einen Absatz.
  • Du schreibst so passiv, dass niemand weiß, wer eigentlich handeln soll.
  • Du vergisst den nächsten Schritt („CTA“) komplett.

Das Ergebnis ist immer dasselbe: Leser steigen aus. Oder wie der Junge im Video: „I quit!“

Die Lösung ist simpel, aber anstrengend: Texte testen. Gib deinen Text jemandem, der null Vorwissen hat. Wenn die Person ihn ohne Rückfragen versteht und ausführt – Jackpot. Wenn nicht, nachschärfen.

SEO ist kein Zauberstab 🪄

Ein Satz, der dir vielleicht nicht gefällt, wenn du SEO-Texter bist: SEO allein bringt nichts.
Ein mies geschriebener Text, mit Keywords bleibt ein mies geschriebener Text.

Der richtige Ablauf ist:

  1. Text klar und nützlich schreiben.
  2. Dann die Keywords sinnvoll einbauen: Titel, H1, Einleitung, Zwischenüberschriften, ALT-Texte.
  3. Fertig.

Nicht umgekehrt. Nie.

Print liebt Layout, nicht Schwurbel

Im Print sieht’s ähnlich aus: Auch hier gilt, ein schlechter Text wird durch kein Goldrand-Layout gut. Aber Layout kann einen klaren Text glänzen lassen:

  • Saubere Typo, einheitliche Hierarchie.
  • Luft zum Atmen (White Space!).
  • Bilder, die mehr sind als hübsch.

So liest es sich angenehm, und das Auge versteht den Text noch bevor das Hirn loslegt.

Fazit: Schreib so, dass niemand „I quit!“ sagt

Das Sandwich-Video ist witzig, aber auch brutal ehrlich. Es zeigt, wie schnell wir in die Falle tappen: „Das ist doch klar!“ Nein. Ist es nicht.

Gute Texte sind klare Anweisungen, logische Strukturen, ein passender Ton und ein sichtbarer Nutzen. SEO und Layout sind Verstärker – nicht die Basis. Und wer Zielgruppen klug ansprechen will, denkt daran, dass Menschen unterschiedlich lesen: Die einen wollen Fakten und Schritte, die anderen Kontext und Gefühl.

Am Ende gilt: Schreib so, dass niemand aussteigt. Oder anders gesagt: Schreib so, dass niemand „I quit!“ ruft.

Bonus für alle, die keine Zeit haben (die Männer-Version 😉)

Merksatz: Erst klar schreiben, dann optimieren.

  • Klarer Nutzen zuerst: „Was bringt mir das?“
  • Konkrete Wörter statt „zeitnah“ und „wie immer“.
  • Eine Botschaft pro Text.
  • Online: Keyword rein, Absätze kurz, CTA sichtbar.
  • Print: Typo sauber, Bilder mit Aussage, Luft lassen.
🧠 FAQs: Wenn Worte stolpern
Warum ist dieses Video ein gutes Beispiel für Texte und Kommunikation?

Weil es zeigt, was passiert, wenn Kontext fehlt. Sprache funktioniert nur, wenn Sender und Empfänger dieselben Annahmen teilen. In der Challenge tun sie das nicht – und genau das passiert auch in E-Mails, Berichten oder Anweisungen jeden Tag:
Wir denken, etwas sei eindeutig, aber beim Gegenüber kommt etwas ganz anderes an.

Was ist die „Exact Instructions Challenge“ eigentlich?

Die Challenge stammt von YouTuber Josh Darnit. Seine Kinder schreiben ihm eine Anleitung, z. B. für ein Sandwich. Er befolgt die Schritte wortwörtlich – ohne zu interpretieren. Das Ergebnis? Reines Chaos und ein geniales Beispiel dafür, wie sehr Bedeutung und Verständnis auseinanderdriften können, wenn Sprache nicht präzise ist.

Heißt das, Kreativität ist beim Schreiben schlecht?

Überhaupt nicht. Kreativität ist das Topping, nicht der Teig.
Klarheit ist die Grundlage – sie sorgt dafür, dass die Botschaft überhaupt ankommt. Kreativität darf danach kommen, um Interesse, Emotion und Persönlichkeit reinzubringen. Aber wer zuerst „schön“ schreibt, bevor er „klar“ schreibt, verliert Leser – und Verständnis.

Wie kann ich klarer schreiben, ohne dass es langweilig klingt?

Das ist eine Balance-Übung. Ein paar Quick-Wins:
– Vermeide vage Wörter („bald“, „rechtzeitig“, „wie immer“).
– Ersetze sie durch Konkretes („bis Freitag, 12 Uhr“, „nach Freigabe durch XY“).
– Lies laut vor – klingt’s komisch, ist’s unklar.
– Lass jemand Unbeteiligten drüberlesen – versteht er’s? Dann passt’s.
Klarheit wirkt nicht langweilig, wenn sie menschlich bleibt.

Gilt das nur für berufliche Texte oder auch privat?

Überall, wo Menschen miteinander kommunizieren.
Egal ob du Mails schreibst, Anweisungen gibst, Social-Media-Posts verfasst oder deinem Partner erklärst, wie der Geschirrspüler funktioniert – Klarheit spart Drama. Und wer klar redet, wirkt automatisch souveräner.

Wie kann ich das Video finden, das im Artikel e

Suche auf YouTube nach Josh Darnit Exact Instructions Challenge – du wirst es sofort erkennen: Kinder, Chaos, Erdnussbutter.
(Alternativ hab ich es dir natürlich auch im Beitrag verlinkt. 😉 )

7. Und was ist die wichtigste Lektion aus dem Ganzen?

Sprache ist kein Selbstläufer.
Klarheit kommt nicht von allein, sondern entsteht, wenn wir bewusst schreiben – so, dass keine Missverständnisse übrigbleiben.
Erst wenn die Basis klar ist, darf’s kreativ werden.
Oder um’s mit Josh Darnit zu sagen: „Do it right – not just write it.“

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